THE SOUND OF A VOICE

Oper von Philip Glass

Premiere 29.10.15 in der Opera Stabile der Hamburgischen Staatsoper

Studienprojekt III der Theaterakademie Hamburg

Musikalische Leitung: Justus Tennie

Inszenierung: Aileen Schneider

Bühne: Lisa Marie Damm

 

Kostüme: Lina Marie Mayer

Bariton: Tim Maas Sopran: Amber Breunis

 

Häufig wollen wir uns nicht eingestehen, dass uns der Mensch, den wir lieben, ein Rätsel geblieben ist. Doch findet früher oder später ein Prozess der Entzauberung und Desillusionierung statt.

Glass erkundet die Liebe unter dem Paradigma der Einsamkeit, indem er die Begegnung eines Soldaten und einer Einsiedlerin musikalisch auslotet.

Die Inszenierung durch Aileen Schneider spürt dem Prozess des Ver- und Enthüllens des Menschlichen und der An- und Abstoßung innerhalb einer Liebesbeziehung nach.

Kritiken

„Die Inszenierung von Aileen Schneider findet eine wunderbar einfühlsame Entsprechung in der Musik von Glass. Sie stellte dafür einen alten VW mitten in eine mit Herbstlaub bestreute karge Landschaft. Ein wunderbares Bild für die nur vermeintliche Mobilität, denn das Auto ist sicher fahruntauglich. Die beiden Sänger deklinieren die Machtspiele in allen psychologischen Nuancen gekonnt durch. Ein Genuss und Gewinn ihnen zuzusehen- und zu hören!“

– Hamburg Theater vom 3.11.15

„Eine geschlagene Stunde lässt Glass Mann und Frau – hier die stimmtüchtigen Niederländer Amber Breunis (Sopran) und Tim Maas (Bariton) – im Käfig ihrer Liebesohnmacht kreisen. Geheftet an manische Klangschleifen mit japanischer Bambusflöte und chinesischer Laute, rackert sich das unholde Paar miteinander ab, durchleidet alle Stadien der Zu- und Abneigung. Zwischen halluzinierten Sterntalern und verbalem Ascheregen zerrt Aileen Schneider (Regie) die beiden durch die Bühnenleere zwischen VW-Veteran, Baumstamm und Borkehäufchen. „Wandernd nimmer suchend irgend Ziele“ hätte Hugo von Hofmannsthal dazu gesagt.“

– WELT vom 30.10.15


Photographie © Moritz Richter